25 km/h – Brüderpaar auf Road-Trip
19. Oktober 2018
25 km/h – Brüderpaar auf Road-Trip
Easy Rider, Natural Born Killers oder Little Miss Sunshine – an guten Roadmovies ist die Geschichte des Kinos sicher nicht arm. Dass man auch in deutschen Landen etwas von dem Genre versteht, bewies natürlich Knockin` On Heaven`s Door. Das ist allerdings auch schon wieder 21 Jahre her. „25 km/h“ nimmt den Faden auf und reiht sich erfolgreich in die Roadmovie-Tradition ein. Dass es in der Komödie mit Bjarne Mädel und Lars Eidinger mit eher gemächlicher Geschwindigkeit quer durch Deutschland geht, verrät ja schon der Filmtitel. Denn das Fortbewegungsmittel der Wahl: Zwei Mofas.
Die Brüder Christian und Georg sehen sich auf der Beerdigung ihres Vaters nach 30 Jahren erstmals wieder. Es kommt, wie es kommen muss: Zum Wiedersehen gibt es erst einmal eine ordentliche Schlägerei. Doch nichts, was nicht eine Menge Alkohol wieder gutmachen könnte. Beschwipst beschließen die beiden ungleichen Brüder, ihren alten Kindheitstraum zu erfüllen: Einmal quer durch Deutschland reisen, vom Schwarzwald bis nach Rügen, auf dem Rücken ihrer alten Mofas, um dann im Norden in die Ostsee zu pinkeln.
Neben den von ihnen selbst als Teenager aufgestellten Regeln machen viele Herausforderungen dem Manager und dem Tischler die Reise nicht einfach: Humorlose Polizisten, amouröse Abenteuer und ein durchgeknallter Camper verwandeln den Trip in ein echtes Abenteuer. Viele wichtiger aber: Auf ihrem Weg kommen sich die Brüder wieder näher, bringen sich gegenseitig aus ihrem alten Trott und überdenken ihre Lebensentscheidungen.
Entspannt und irre witzig
Typischer Roadmovie-Stoff eben. Dass der Selbstfindungstrip trotz der niedrigen Reisegeschwindigkeit niemals träge wird, liegt vor allem an der Chemie der Hauptdarsteller. Auch in ernsten Momenten schwingt zwischen Mädel und Eidinger eine ehrliche Leichtigkeit mit – mit absurdem Humor und treffenden Witzen sorgt „25 km/h“ außerdem regelmäßig für laute Lacher.
„Wir hatten Lust, auch mal miteinander zu spielen. Das haben wir bis jetzt noch gar nicht gemacht. Wir kannten uns so ganz vage und lose und es ist ein großes Fest, jetzt mit Lars zusammenzuspielen“, beschreibt Mädel das gute Verhältnis der Hauptdarsteller, das sich in jeder Minute des Films niederschlägt.
Unterstützt werden die beiden dabei hervorragenden Nebendarstellern: Mit Sandra Hüller, Alexandra Maria Lara, Wotan Wilke Möhring und Franka Potente sind auch die kleineren Rollen spitzenmäßig besetzt. Regisseur Markus Goller setzt die skurrile Reise der Brüder entspannt in Szene, für das Drehbuch zeigt sich Oliver Ziegenbalg („Russendisko“) verantwortlich.
„Authentisch – urwitzig – deutsches Kino war lange nicht so lustig“ – so beurteilt CINEMA-Redakteur Sven Wiebeck die mitreißende Komödie. Auch Zuschauer, die den Film vorab sehen durften, sind begeistert: „Gerade eben aus der Sneak Preview rausgekommen. Es hat sich WIRKLICH gelohnt. Ich bin kaputt gegangen bei diesem Film. Und das, obwohl ich absolut kein Fan von Komödien bin! Schöne Sache“, schreibt ein Filmfan.
„25 Stundenkilometer, das ist ja wahnsinnig langsam, gerade in unserer Zeit was zu machen, was so ein bisschen entschleunigt und zu sagen, man nimmt mal ein bisschen mehr Zeit und guckt sich mal richtig um und fliegt nicht drüber weg oder rast durch, das gefällt mir“ bringt Eidinger die Seele des Films im Interview auf den Punkt.
Wer also Lust auf einen entspannten, unglaublich witzigen und überraschend tiefsinnigen Herbstabend im Kino hat, darf sich „25 km/h“ auf keinen Fall entgehen lassen. Zu sehen ist der Film ab dem 31. Oktober.
Mit: Lars Eidinger, Bjarne Mädel, Sandra Hüller, Franka Potente, Alexandra Maria Lara, Jella Haase, Jördis Triebel, Wotan Wilke Möhring