Aufbruch zum Mond - Neil Armstrongs große Reise
16. Oktober 2018
Aufbruch zum Mond - Neil Armstrongs große Reise
20. Juli 1969: Der erste Mensch betritt den Mond. Neil Armstrong macht seinen berühmten ersten kleinen Schritt – der für die Menschheit den Sprung in eine völlig neue Dimension bedeutet. Kinofilme über die Weltraumabenteuer der Erdbewohner gibt es ja wie Sterne am Nachthimmel – selten jedoch wurde die reale Geschichte von der ersten Mondlandung so intensiv, so nah und so persönlich erzählt wie in „Aufbruch zum Mond“.
Die meisten von uns kennen die Story vor allem aus dem Geschichtsunterricht: Armstrong und seine Crew fliegen im Rahmen der Apollo-11-Mission zum Mond und betreten als erste Menschen der Erdtrabanten. In Zeiten, in denen Elon Musks Unternehmen SpaceX gefühlt im Tagesrhythmus eine Rakete gen Himmel feuert, haut das heute eigentlich keinen mehr vom Hocker. Dass die Raumfahrt aber auch heutzutage nicht ohne ist, zeigt die Sojus-Panne auf dem Weg zur Internationalen Weltraumstation ISS jetzt im Oktober. Und vergegenwärtigt uns ganz aktuell, welches Risiko die drei Männer auf sich nahmen, die sich im Juli 1969 in die Rakete zum Mond setzten.
Das Risiko wird ausgeblendet
Genau dieses Risiko will der erfahrene Pilot Armstrong im Biopic „Aufbruch zum Mond“ immer wieder ausblenden. Nichts kann, nichts darf schiefgehen. Den Pionier, gespielt von einem ziemlich ernsten Ryan Gosling, setzt Oscar-Regisseur Damien Chazelle in das Zentrum seiner Erzählung, deren ikonisches Ende jedem bereits bekannt sein dürfte. Armstrong ist sich der Gefahr bewusst – doch bleibt für den kühlen Ingenieur alles berechenbar. „Es gibt Risiken, aber wir haben die feste Absicht zurückzukommen“, meint der Pilot lakonisch während einer Pressekonferenz. Seine Frau Janet wiederum fleht ihn an: „Das ist keine normale Reise Neil, keine Fahrt zur Arbeit“.
Ein Zuckerschlecken ist Armstrongs Leben sowieso nicht: Seine Tochter stirbt an einem Hirntumor, er muss zusehen, wie Kollegen und Freunde für den großen Traum bei Tests ihr Leben lassen. Umso hartnäckiger, umso getriebener verfolgt er seine Mission, als erster Mensch auf dem Mond zu stehen. Unterstützt wird er dabei von seiner Frau, obwohl die seinem Ziel mit gemischten Gefühlen gegenübersteht.
Starke Geschichte, starke Schauspieler
Für die Rolle als Neil Armstrong konnte Gosling auf die Hilfe der Armstrong-Familie zurückgreifen. „Jeder wollte auf seine Weise helfen, das Mystische zwischen Neil und Janet zu verstehen.“ Auch für den Schauspieler eröffnete die Reise ins All neue Horizonte. „Ich hatte keine Ahnung, wie gefährlich diese Missionen waren, wie schwer sie es sich verdienen mussten, wie limitiert die Technologie war. Es ist unglaublich, dass wir es überhaupt gemacht haben. Dass wir es vor 50 Jahren getan haben, ist außergewöhnlich. Es hat mir die Augen geöffnet“, verrät der Oscarpreisträger im Interview.
Eine ganz starke persönliche Geschichte über die ultimative Herausforderung, in der kleinste Fehler schon das Leben kosten können, eingepackt in eine Rahmenhandlung, welche die Menschheit für immer verändert hat – „Aufbruch zum Mond“ ist einfach großes Hollywoodkino. Wer dachte, Ausnahmeregisseur Chazelle könnte nach seinen Erfolgen „Whiplash“ und „La La Land“ bei seinem neuesten Film einmal danebenlangen, kann beruhigt sein. „Aufbruch zum Mond“ überzeugt erzählerisch und audiovisuell auf ganzer Linie. Für Gosling bedeutet der Film vermutlich die dritte Oscarnominierung, gemeinsam mit ihm stehen unter anderem Claire Foy, Kyle Chandler und Corey Stoll vor der Kamera.
Wir können uns schon mal am Kinosessel anschnallen, denn ab dem 08. November läuft „Aufbruch zum Mond“ in Deutschland.
Mit: Ryan Gosling, Corey Stoll, Kyle Chandler