Bernadette
14. November 2019
Bernadette – wo bist du hin? Tragikomödie mit der genialen Cate Blanchett
Als vor sieben Jahren „Where'd You Go, Bernadette“ von Erfolgsautorin Maria Semple in die Buchläden kam, stürmte die Tragikomödie sofort in die Charts. Mehr als ein Jahr hielt sich der Schmöker in der Bestseller-Liste der New York Times – mit der originellen Geschichte, die mithilfe von E-Mails, Briefen, FBI-Dokumenten und sogar eine Krankenhausrechnung erzählt wird, lieferte „Where'd You Go, Bernadette“ einen aberwitzigen und doch tiefgründigen Plot ab. Dass der Roman irgendwann verfilmt werden würde, war nur eine Frage der Zeit – im November ist es so weit: Dann kommt „Bernadette“ bei uns ins Kino – mittendrin im tollen Cast: Oscarpreisträgerin Cate Blanchett.
Einst berühmt, jetzt...
Bernadette Fox war einst eine bekannte Architektin. Darum trägt sie auch eine Sonnenbrille, um auf der Straße nicht erkannt zu werden. Das ist allerdings hier und heute nichts mehr als ein Spleen – denn ihre Tage des Ruhms sind lange vorbei. Jetzt lebt die frustrierte Bernadette mit ihrem Mann Elgin und der gemeinsamen 15-jährigen Tochter Bee in einer Villa in Seattle, die auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Über die Jahre ist Bernadette exzentrisch geworden und scheint alles an ihrer Umwelt zu hassen. Das ändert sich schlagartig, als sie beschließt, einfach so zu verschwinden. Tochter Bee macht sich auf die Suche nach ihr und erfährt dabei Dinge über ihre Mutter, die sie nicht einmal ahnen konnte...
Die Rolle der namensgebenden Bernadette übernimmt in dem Film niemand Geringeres als Cate Blanchett. Mit ihrer Figur konnte sich die Australierin bestens identifizieren: „Wir tun alle verrückte Dinge, wenn wir alleine zu Hause sind und Bernadette ist sehr viel allein, da würde jeder durchdrehen. Viel der Ticks und Eigenheiten werden von Maria im Buch beschrieben, das Buch war eine wunderbare Quelle“, verrät die Schauspielerin im Interview.
Regisseur Linklater in seinem Element
Regisseur Richard Linklater ist bekannt für seine Beobachtungsgabe und sein Talent, Charaktere auf den Bildschirm zu bringen. „Before Sunrise“, eines seiner ersten Werke, ist schon seit Jahren ein Klassiker. Auch bei „Bernadette“ hat den Autodidakten vor allem die Entwicklung der Hauptfigur bewegt: „Der Film stellt die Geschichte einer Person dar, die zwei Jahrzehnte lang auf dem falschen Gleisen unterwegs war. In dem Moment, in dem sie wieder ihren Weg findet, tauchen plötzlich all die Gestalten aus dem Nichts auf, die ihr helfen“, beschreibt Linklater die kriselnde Bernadette. „Wenn du auf dem richtigen Weg bist, hilft dir die Welt, wenn du auf dem Irrweg bist, steht dir die Welt eher im Weg.“
Auf dem tragisch-komischen Selbstfindungstrip begleitet Cate Blanchett eine ausgewählte Truppe bekannter Darsteller und Newcomer. Billy Crudup („Alien: Covenant“) steht Bernadette als Ehemann zur Seite. Laurence Fishburne („Matrix“) kümmert sich als motivierender Mentor um die Architektin. Besonders hervorzuheben ist Emma Nelson, die mit „Bernadette“ ihr Spielfilmdebüt abliefert und sich zwischen den Stars wie ein Fisch im Wasser fühlt.
Mit „Bernadette“ ist dem Independent-Filmer Linklater mal wieder ein kleines Meisterwerk gelungen. Der Regisseur schafft es fabelhaft, die Buchvorlage kongenial auf die Leinwand zu bringen, die Dialoge in „Bernadette“ sind vom Allerfeinsten. Fans des Romans werden den Streifen lieben, alle anderen dürfen sich auf ein erweckendes Filmerlebnis mit Tiefgang freuen. Am 21. November startet „Bernadette“ deutschlandweit im Kino.

Mit: Cate Blanchett, Billy Crudup, Kristen Wiig, Emma Nelson