Bombshell
06. Februar 2020
Bombshell - Das Ende des Schweigens
MeToo und Harvey Weinstein – im Oktober 2017 sorgte der Skandal um sexuelle Belästigung durch den einflussreichen Filmproduzenten weltweit für Aufmerksamkeit. Ein Skandal, der nicht weniger spektakulär war und die Welt der Mächtigen ähnlich in Erschütterung versetzte, passierte allerdings schon ein Jahr zuvor: Im Juli 2016 machte Moderatorin Gretchen Carlson vom konservativen US-Fernsehsender Fox öffentlich, dass TV-Chef Roger Ailes sie jahrelang sexuell genötigt habe.
Obwohl der zunächst alles abstritt, meldeten sich nach und nach immer mehr Frauen und bekräftigen die Vorwürfe – Ailes musste schließlich zurücktreten. „Bombshell - Das Ende des Schweigens“ arbeitet dieses Erdbeben in der Medienbranche auf. Der Film zeigt den unglaublichen Mut der betroffenen Frauen, die nicht nur ihre Karriere aufs Spiel setzten, um einen der einflussreichsten und mächtigsten Männer der Welt zu Fall zu bringen.
Alles für die Wahrheit riskiert
TV-Moderatorin Gretchen Carlson hat genug: Nach jahrelanger sexueller Nötigung durch Fox-News-CEO Roger Ailes geht die bekannte Fernsehpersönlichkeit an die Öffentlichkeit. Ein riskanter Schritt, der Carlson sofort heftigen Gegenwind entgegenbringt – vor allem vom Sender und der Redaktion selbst. Ailes wehrt sich natürlich gegen die Vorwürfe, Carlson bleibt aber nicht alleine: Immer mehr Fox-Mitarbeiterinnen erheben neue Vorwürfe – allen voran die populäre Journalistin Megyn Kelly. Doch die Frauen riskieren für die Wahrheit alles...
Starke Frauen vor der Kamera
Für seine Geschichte über starke Frauen versammelt Regisseur Cast Jay Roach einen unglaublichen Cast vor der Kamera. Niemand Geringeres als die Oscarpreisträgerinnen Nicole Kidman und Charlize Theron sowie die mehrfach oscarnominierte Margot Robbie geben sich in „Bombshell“ als Senderangestellte die Ehre. Die Rolle des mächtigen TV-Chefs Ailes übernimmt Altstar John Lithgow. Und die Top-Schauspieler liefern: Wer die echte Megyn Kelly kennt, möchte kaum glauben, dass es sich auf der Leinwand um Charlize Theron handelt, die wieder mal beweist, wie wandlungsfähig sie ist – auch wenn ihr die Rolle so einiges an Selbstüberwindung abverlangte.
„Es gibt einige Dinge, die Kelly gesagt hat, mit denen ich definitiv Probleme hatte, aber das ändert nichts an meinen Gefühlen für ihren Kampf. Ich finde wirklich, was sie und andere Frauen durchgemacht haben, war schrecklich, obwohl sie für ein Netzwerk arbeiten, mit dem ich Probleme habe“, beschreibt die Südafrikanerin ihre ambivalenten Gefühle mit der Rolle der kontroversen Ex-Moderatorin von Fox News.
Ähnlich sehen das die Kritiker: „‘Bombshell‘ - der Einblick in die sexuelle Belästigung bei Fox News - ist ein verdammt guter Film. Charlize Theron trifft Megyn Kelly auf den Kopf und beweist einmal mehr, dass sie eine der besten Schauspielerinnen ist. John Lithgow als Roger Ailes ist nicht wiederzuerkennen, großartig“, begeistert sich ein Kinogänger auf der Seite „Rotten Tomatoes“.
Die Leistung der Schauspielerinnen spiegelt sich auch in den diesjährigen Oscar-Nominierungen wider: Charlize Theron ist als „Beste Hauptdarstellerin“, Margot Robbie als „Beste Nebendarstellerin“ nominiert und haben gute Chancen auf eine goldene Figur. Wir können uns bald selbst davon im Kino überzeugen: „Bombshell - Das Ende des Schweigens“ startet am 13. Februar den deutschen Kinos.

Mit: Charlize Theron, Nicole Kidman, Margot Robbie, John Lithgow, Kate McKinnon, Allison Janney, Malcolm McDowell