Lindenberg! Mach Dein Ding!
20. Januar 2020
Lindenberg! Mach Dein Ding! – Auf den Spuren des Panikrockers
Egal, ob man ein Fan von ihm ist oder nicht: Udo Lindenberg ist und bleibt eine deutsche Legende! Der Rockmusiker aus Westfalen wurde in den 70er Jahren zum Star – als einer der ganz wenigen sowohl in West- als auch in Ostdeutschland. Der Panikrocker ist schon seit Langem einfach Kult – ein Musical und ein eigenes Museum zollen dem mittlerweile 73-Jährigen Tribut. Fehlt nur noch – richtig – ein Film über den Ausnahmemusiker, der deutsche Texte sang, als diese vor allem dem Schlager vorbehalten waren. Jungstar Jan Bülow schlüpft in „Lindenberg! Mach Dein Ding!“ in die Rolle des Künstlers und nimmt uns mit einer außergewöhnlichen Performance auf die Reise durch Lindenbergs verrücktes Leben.
Auch ein Udo Lindenberg fing mal klein an
Selbst ein Udo Lindenberg hat mal klein angefangen. Wie klein, das wird schon in den Szenen klar, in denen die Jugend des Musikers gezeigt wird. Doch wenn der kleine Udo gesagt bekommt „Die Lindenbergs werden Klempner und sonst nix!“, spornt das den unangepassten Jungen noch mehr an. Denn auch als Jazz-Schlagzeuger in diversen Bands verliert Lindenberg nie den Glauben an sich und daran, es irgendwann bis in die A-Liga der Rockstars zu schaffen. Doch der Weg dahin ist beschwerlich und voller kurioser Abenteuer inklusive eines Abstechers nach Libyen, die Lindenberg auch dank treuer Wegbegleiter mehr oder weniger glimpflich übersteht...
Die Biografie einer lebenden Legende zu verfilmen – da kann ziemlich viel daneben gehen. Oder man macht alles richtig – wie Regisseurin Hermine Huntgeburth. Denn die Filmemacherin begeht nicht den Fehler, den öffentlichen, berühmten Udo Lindenberg zu zeigen, sondern konzentriert sich auf seine Anfangsjahre und in viele Rückblenden auf die Jugend des Musikers – der meistens ziemlich großmäulig seinen Weg nach oben suchte. So erleben wir einen äußerlich selbstbewussten, aber eben auch verletzlichen Rockstar in spe.
Lindenberg: „Jan Bülow ist ein Geschenk der Götter“
Dass dieses Biopic so gut funktioniert, liegt aber in erster Linie an dessen Hauptdarsteller. Jan Bülow ist zwar erst 23 Jahre alt – aber eben auch ein echter Profi. Einem größeren Publikum bekannt wurde der Schauspieler durch die Netflix-Serie „Dogs of Berlin“. Doch der Nachwuchsstar ist schon seit Jahren auf deutsche Bühnen unterwegs und das merkt man seinem Lindenberg auch an. Bülow bringt die Lässigkeit der Ikone des deutschen Rocks so gekonnt rüber, dass man als Zuschauer tatsächlich meint, den jungen Lindenberg beim Berühmtwerden zuzuschauen. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Tatsache, dass Bülow die Songs im Film selbst singt.
Gerade bei den Liedern sucht Bülow seinen eigenen Stil – blieb Lindenberg aber trotzdem treu. „Man rutscht leicht ab, wenn man versucht, den Song genauso krass (wie Lindenberg) hinzukriegen“ verriet der Schauspieler der „Goldenen Kamera“. „Deshalb haben wir uns entschieden, da mit einer eigenen Form heranzugehen, natürlich mit Respekt vor Udo Lindenberg. Ich versuche den Modus und die Richtung mitzunehmen und trotzdem etwas von mir hereinzubringen“. Dass er seine Sache nicht allzu schlecht macht, zeigt ein Kommentar von Lindenberg selbst. „Jan Bülow ist ‘ne Rock’n’Roll-Rakete. Ein Geschenk der Götter“, meint der Rockstar, den Bülow im Rahmen der Dreharbeiten natürlich traf.
So verspricht „Lindenberg! Mach Dein Ding!“ 135 Minuten ganz großes Kino über einen ganz Großen der deutschen Unterhaltungsbranche. Lindenberg hat sich nie angepasst, ist immer seinem eigenen Kopf gefolgt und es macht riesigen Spaß, auf den Spuren dieses außergewöhnlichen Menschen zu wandeln. Ab dem 16. Januar in den deutschen Kinos.

Mit: Jan Bülow, Max von der Groeben, Detlev Buck, Charly Hübner, Julia Jentsch, Martin Brambach, Ruby O. Fee