Scary Stories to Tell in the Dark
25. Oktober 2019
Scary Stories to Tell in the Dark – die Monster in deinem Kopf
Horrorfilme haben in den letzten Jahren ein Revival erlebt, beste Beispiele sind die überaus erfolgreiche Neuauflage von Stephen Kings „ES“, die „Conjuring“-Reihe oder Oscargewinner „Let me out“. Umso schwieriger wird es allerdings, uns abgehärtete Kinozuschauer immer wieder mit Neuem zu überraschen – nur mit abgedroschenen Jump-Scares lockt man heutzutage niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Umso erfreulicher ist es, dass sich Genie und Produzent Guillermo del Toro und der norwegische Regisseur André Øvredal zusammengetan haben, um uns das Fürchten zu lehren: Mit „Scary Stories to Tell in the Dark“ erwartet uns pünktlich zu Halloween ein echt gruseliges Kinoerlebnis.
Die Kleinstadt Mill Valley, Ende der 60er Jahre: Eine Gruppe von Freunden entdeckt in einem verlassenen Haus ein geheimnisvolles Buch. Da hätten die Teenager mal lieber die Finger von gelassen! Denn das Buch gehörte einst einer gewissen Sarah Bellows, die Horrorstorys schrieb. Als Stella das Buch zu lesen beginnt, erscheinen plötzlich ganz neue Gruselgeschichten – mit ihren Freunden als Protagonisten (oder soll man lieber sagen, als Opfer). Einer nach dem anderen wird plötzlich die Hauptfigur in weiteren Kurzgeschichten, die ihre schlimmsten Ängste widerspiegeln – kann Stella den Fluch aufhalten und ihre Freunde retten?
Gruseliger Klassiker der US-Literatur
Die „Scary Stories to Tell in the Dark“ gehören seit den 80er Jahren zu den Klassikern der US-Literatur. Die Gruselgeschichten des US-Kinderbuchautors Alvin Schwartz Jahren erschienen über einen Zeitraum von zehn Jahren in drei Bänden. Jeder Band enthält mehr als zwei Dutzend Kurzgeschichten, eine gruseliger als die andere. Genug Material also, um daraus einen Horrorfilm zu drehen, der sich gewaschen hat. Geschickt nutzt Regisseur Øvredal einen dramaturgischen Kniff: Die Horrorerlebnisse der Kinder, die Monster, all das entsteht erst in ihrem Kopf und wird dann furchtbar real.
Øvredal oberstes Ziel: Langsam Spannung aufbauen, um dann den Horror auf uns Zuschauer loszulassen. „Ich liebe spannungsgeladene Horrorfilme. Ich will Furcht und Spannung aufbauen, das Publikum soll wissen, dass etwas kommt, um es dann auf eine gewisse Weise als Geisel zu halten, solange ich kann.“ Und genau das schafft der Norweger mit seinem Film. Obwohl natürlich auch die Spezialeffekte und Monster (fürchterlich) großartig gelungen sind – das Geräusch eines knarzenden Holzbodens, das Gefühl, nicht zu wissen, was als Nächstes passiert, den Zuschauer wortwörtlich auf die Folter spannen, genau das ist es, was einen guten Horrorfilm ausmacht und „Scary Stories to Tell in the Dark“ setzt das gnadenlos gut um.
Eine Horror-Achterbahnfahrt, die Spaß macht
Dabei kann Øvredal auf eine Riege vielversprechender Nachwuchsschauspieler bauen – die Protagonisten schaffen es hervorragend, uns vom ersten Moment an auf ihre Seite zu ziehen und mit ihnen mitzufiebern. Keine Frage: Die Namen der Darsteller, fast allesamt noch im Teenageralter, wie Zoe Colletti, Michael Garza, Natalie Ganzhorn oder Gabriel Rush sollten wir uns merken – wir werden von ihnen in Zukunft noch hören.
Mastermind war bei „Scary Stories to Tell in the Dark“ natürlich Oscar-Gewinner del Toro, der als Produzent im Hintergrund die Fäden zog. „Es gibt zwei Arten von Horrorfilmen. Die einen sind verstörend. Die anderen sind wie eine Achterbahnfahrt, es ist ein großer Spaß, Unterhaltung. Man hat großen Spaß dabei, erschreckt zu werden“, erklärt del Toro im Interview. „Scary Stories to Tell in the Dark“ gehört sicherlich zur zweiten Kategorie, in Deutschland hat der Film eine Altersfreigabe ab 16 Jahren. Los geht die Horror-Achterbahnfahrt am 31. Oktober – dann kommt der Streifen hierzulande in die Kinos.

Mit: Zoe Margaret Colletti, Gabriel Rush, Austin Zajur