„Sweethearts“ – da haben sich zwei gefunden
29. Januar 2019
„Sweethearts“ – da haben sich zwei gefunden
Karoline Herfurth gilt als eine der neuen Kinoheldinnen der deutschen Filmbranche. Die gebürtige Berlinerin ist mit Filmen wie „Das Parfum“, „Fack ju Göhte“ oder „Die kleine Hexe“ nicht nur als Schauspielerin erfolgreich. Herfurth kennt sich auch hinter der Kamera aus, wie ihre Regiearbeiten „Mittelkleiner Mensch“ und „SMS für Dich“ beweisen. Jetzt wagt die 34-Jährige erneut den Spagat und liefert als Schauspielerin und Regisseurin mit „Sweethearts“ eine rasante Komödie ab.
„Sweethearts“ ist die Geschichte zweiter Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Da ist zum einen Mel (Hannah Herzsprung), eine taffe, alleinerziehende Mutter, die auch nicht vor Kriminalität zurückschreckt und ihrer Tochter mit einem Diamantendiebstahl ein besseres Leben ermöglichen will. Und auf der anderen Seite die ziemlich neurotische Franny (Karoline Herfurth), die es weder privat noch beruflich gebacken kriegt. Die beiden Frauen treffen aufeinander, als Mels Raubzugspläne fehlschlagen und sie Franny als Geisel nimmt. Doch Franny geht Mel mit ihren Stimmungsschwankungen bald gehörig auf den Senkel. Das SEK ist der verhinderten Diebin auf den Fersen - als Mel den Polizisten Harry als weitere Geisel nimmt, nimmt das Chaos seinen Lauf - denn der Beamte und Franny kommen sich ziemlich schnell näher.
Souveräne Doppelrolle
Dass Herfurth das Spiel vor und hinter der Kamera gleichzeitig beherrscht, hat das Multitalent mit dem Kinoerfolg „SMS für Dich“ bewiesen, der sowohl bei Publikum als auch Kritik extrem gut ankam. Und es ist anzunehmen, dass „Sweethearts“ diesen Erfolg noch einmal toppen wird: Das ungleiche Frauen-Paar stolpert von einer absurden Situation in die nächste, die Spielfreude ist den Hauptdarstellerinnen Herfurth und Herzsprung in jeder Sekunde anzumerken.
Dass es nicht nur darum ging, eine weibliche Buddy-Komödie zu drehen, sondern einfach einen guten Film zu machen, verrät die Regisseurin im Interview mit der „Berliner Morgenpost“: „Der größte Impuls war ehrlich gesagt, einen geilen Film zu machen. Ich will jetzt nicht die Frau sein, die Filme für Frauen macht“, erklärt Herfurth ihre Motivation. „Ich will Filme für alle machen. Filme, nach denen man zehn Minuten braucht, um wieder in die Realität zurückzukommen, weil man so gelacht, geheult und mitgefiebert hat. Wenn das passiert, bin ich happy.“
Beste Freundinnen – vor und hinter der Kamera
Dass Herfurth und Herzsprung auf privat beste Freundinnen sind, ist für den Zuschauer ein Geschenk, die Chemie zwischen den beiden passt einfach. Trotzdem musste Herzsprung ganz normal durchs Casting, um die Rolle zu bekommen – schließlich sei es wichtig, Berufliches vom Privaten zu trennen, so die Schauspielerin. Männliche Unterstützung auf der Leinwand bekommen die beiden unter anderem von Frederick Lau als Polizist Harry. Dem breiten Publikum bekannt ist der Grimme-Preisträger und zweifache Gewinner des Deutschen Filmpreises aus „Die Welle“.
Schweiger, Schweighöfer und Co. dürfen sich warm anziehen, denn Herfurth liefert mit „Sweethearts“ eine erstklassige Komödie ab, die garantiert die Lachmuskeln unzähliger Kinozuschauer zum Glühen bringen wird. Genau das Richtige, um an kalten Wintertagen in Laune zu kommen. Der Film feiert am 4. Februar in Berlin Premiere, am 14. Februar startet „Sweethearts“ dann bundesweit im Kino.
Mit: Karoline Herfurth, Hannah Herzsprung, Frederick Lau, Anneke Kim Sarnau, Frederic Linkemann, Ronald Zehrfeld