Yesterday
27. Juni 2019
Yesterday – wie wäre die Welt ohne Beatles?
Wie sähe eine Welt ohne die Beatles aus? Eigentlich unvorstellbar – zu sehr haben die „Fab Four“ unsere (Pop-)Kultur beeinflusst. Und überhaupt, wer käme denn auf die verrückte Idee, die vier Jungs aus Liverpool aus unserer Geschichte zu löschen? Nun, niemand Geringeres als Querdenker Danny Boyle: Der Brite, der 2009 den Oscar für „Slumdog Millionär“ einheimste, verzaubert uns erneut mit einer fantastischen und äußerst musikalischen Geschichte: „Yesterday“ ist ein außergewöhnlicher Film über Ruhm, Freundschaft und klar – Musik für die Ewigkeit.
Während eines kurzen, weltweiten Stromausfalls erleidet der indisch-britische Sänger-Songwriter Jack Malik einen Unfall und das hat Folgen. Denn plötzlich kann sich kein Mensch mehr an die Beatles erinnern – außer Jack. Zufällig spielt der 27-Jährige seinen Freunden „Yesterday“ vor – und die sind völlig verzückt von Jacks scheinbaren Talent als Songwriter. So kommt eins zum anderen und plötzlich steht Jack als Komponist von Songs wie „Let It Be“ oder „In My Life“ da. Als dann noch ein gewisser Ed Sheeran unterstützend eingreift, lässt der Erfolg nicht mehr lange auf sich warten – der bis dahin erfolglose Musiker avanciert zum größten Star der Welt...
Reboot für die Fab Four
Was durften wir Musik- und Kinofans die vergangenen Monate genießen: Erst erweckte „Bohemian Rhapsody“ die legendäre Band Queen wieder zum Leben, dann startete vor wenigen Wochen mit „Rocketman“ ein fantastisches Biopic über Elton John. Doch Boyle und Drehbuchautor Richard Curtis wählen ein anderen, überraschend originellen Weg, um der modernen Welt die Meister aller Pop-Klassen näherzubringen: Denn „Yesterday“ ist nichts weniger als ein Reboot der erfolgreichsten Band der Welt.
Die Frage, die sich natürlich stellt: Waren die noch lebenden Mitglieder der Beatles überhaupt einverstanden damit, in Boyles Film einfach mal spurlos ausgelöscht zu werden? Das waren sie und wie: Der Regisseur informierte Ringo Starr und Paul McCartney im Vorfeld über das Projekt. Ringo Starrs kurzer Kommentar zu der Idee: „Lovely“ – „Entzückend“. Dass die Macher bereit waren, allein für die Musikrechte der im Film verwendeten Songs zehn Millionen Dollar Lizenzgebühren zu bezahlen, mag bei der positiven Reaktion der Musiker vielleicht auch eine kleine Rolle gespielt haben.
Aberwitzige Musical-Komödie
„Yesterday“ versteht sich als Musical-Komödie und funktioniert als solche auch ganz hervorragend. Dass Boyle den Sänger Ed Shearen, der sich selbst spielt, an Bord holen konnte, setzt dem Spaß die Krone auf. Wenn Shearen die Liedzeile „Hey Jude“ einfach mal so in „Hey Dude“ umdichtet, ist das herrlich witzig – gerade, weil eingefleischte Beatles-Fans in diesem Moment wahrscheinlich rotsehen.
Himesh Patel, der mit dem Film seine erste große Hauptrolle auf der Leinwand feiert, lässt uns mit Jack vom ersten Moment an mitfiebern. Lily James („Baby Driver“) kämpft als Ellie um seine Liebe. Und nicht zu vergessen die geniale Kate McKinnon, die als durchtriebene Managerin Debra das sarkastische und knallharte Geschäft der Musikindustrie auf ihre ganz eigene Art darstellt.
Ein verdammt lustiges und vor allem originelles Drehbuch, bestens aufgelegte Darsteller, bombastische Konzertszenen und die unsterbliche Musik der Beatles machen den Streifen zu einem echten Erlebnis im Sommer 2019. Los geht’s am 11. Juli: Dann startet „Yesterday“ deutschlandweit im Kino.
Das herausragende Ensemble wird angeführt von Newcomer Himesh Patel, der musicalerprobten Lily James (Mamma Mia! Here we go again, Deine Juliet), Comedy-Sensation Kate McKinnon (Ghostbusters) sowie Singer-Songwriter-Megastar Ed Sheeran.

Mit: Himesh Patel, Lily James, Kate McKinnon, Ed Sheeran