Chaos und Stille

Jean ist Komponist, seine Frau Helena Pianistin. Von ihrer Musik können sie nicht leben und schon gar nicht ihre Tochter ernähren. Bis ihre Vermieterin Klara ihnen die Miete erlässt, ihren Job kündigt und fortan auf dem Hausdach lebt. Ein radikaler Schritt, der sich als Katalysator für Jeans Kreativität und Helenas soziales Engagement erweist. Schon bald wird das Haus zum lebendigen Epizentrum einer sich auf die ganze Stadt ausweitenden Sinnsuche. Doch während die Diskussionen über den Sinn des Lebens lauter werden, zieht sich Klara immer weiter in sich selbst zurück - bis sie eine wundersame Lösung für das nicht enden wollende Chaos entdeckt.

Chaos und Stille stellt Fragen über die Autonomie des Menschen. Sind wir so souverän und mündig, sodass wir uns unsere eigene Autonomie nehmen können? Klara wirkt zunächst glücklich auf dem Dach; sollte ihr geholfen oder muss die skurrile Entscheidung respektiert werden? Für Jean stellt sich diese Frage kaum, denn: Klara möchte keine Miete mehr von ihnen - warum in ein Wespennest stechen, wenn man die neue Lebensrealität auch einfach genießen kann? Auf der Straße und auf dem Boden der Tatsachen bilden sich sowohl Kult als auch Gegendemo zur Aktion. Theorien und Wortfetzen, die in den Diskussionen beider Parteien ausgetauscht werden, spiegeln die Gedanken der Zuschauer:innen wider.