Der Kuss des Grashüpfers

Keine Spielzeiten

Der Schriftsteller Bernard lebt in einer magisch-realistischen Welt mit einem Schaf und in einer turbulenten Beziehung zu seiner Freundin Agata. Ein menschengroßer Grashüpfer taucht auf. Bernard erfährt von der tödlichen Diagnose seines Vaters und muss sich mit der Zerbrechlichkeit des Lebens und dem Sinn seiner eigenen Existenz auseinandersetzen.Regisseur Elmar Imanov reflektiert in dem von ihm auch geschriebenen Film DER KUSS DES GRASHÜPFERS sein eigenes Verhältnis zu seinem Vater und die Gefühle von Verlorenheit und Surrealität, die dessen Tod in ihm ausgelöst haben und ihn zwingen, sich selbst und seine Welt neu zu definieren.

Im noblen Penthouse über den Dächern von Köln führt Bernard, Autor in den besten Jahren, mit einem Schaf als Mitbewohner ein stoisches, obsessiv geordnetes Leben. Als bei seinem Vater Carlos nach einem tätlichen Angriff eine schwere Krankheit festgestellt wird, kommt Bernards volatile Wirklichkeit noch mehr ins Wanken. Er gerät in einen Strudel surrealer Begegnungen: mit der driftenden Freundin Agata, einem der Schwerkraft oder gar der Zeit trotzenden Nachbarn, teilnahmslosen Polizisten, überbesorgten Funktionären und einem 1,80-Meter-Grashüpfer. Elmar Imanovs zweiter Spielfilm ist eine düstere Odyssee im Zeichen von Verlust, Trauer und unverhofftem Mitgefühl. Der unverblümt psychoanalytische Film wirkt wie ein immer rätselhafter werdender Bildteppich - ein symbolreiches Minenfeld voller entwurzelter Gestalten, Geschehnisse und Objekte. Was sie konkret bedeuten, ist schwer greifbar, aber ihre Kraft und ihre persönlichen Qualitäten sind unverkennbar. Mit strenger, stark stilisierter Ästhetik inszeniert Imanov eine visuell bestechende Traumwelt, in der Rationales und Bizarres zwanglos Hand in Hand gehen. Ein Werk voller Überraschungen, das verwirrt und zum Denken anstiftet.

Cast & Crew
OT: Der Kuss des Grashüpfers
Regie: Elmar Imanov
Mit: Sophie Mousel, Michael Hanemann, Lenn Kudrjawizki, Rasim Jafarov
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