Die Möllner Briefe
30 Jahre nach den rassistischen Angriffen in Mölln entdeckt der Überlebende İbrahim Arslan vergessene Briefe der Solidarität. Der Film begleitet seine Familie bei der Bewältigung ihres Traumas und beleuchtet den Umgang mit den Opfern rassistischer Gewalt und ihren Kampf um eine neue Erinnerungskultur.
Im November 1992 zerstörten rassistische Brandanschläge in Mölln das Leben von İbrahim Arslan und seiner Familie. Der 7-jährige Junge überlebte das Feuer, verlor aber auf tragische Weise seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter. In der Folgezeit erhielt die Stadt Hunderte von Solidaritätsschreiben, die archiviert wurden und fast drei Jahrzehnte lang in Vergessenheit gerieten. Verwoben mit İbrahims ergreifender Erinnerungsreise und seinen Begegnungen mit drei Briefschreiberinnen, bilden diese längst vergessenen Botschaften eine eindrucksvolle visuelle Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Der Film begleitet İbrahim und seine Geschwister und zeichnet einsensibles Portrait des anhaltenden Traumas, das ihr Leben bis heute prägt. Durch seinen Kampf gegen Rassismus und den Einsatz für die Opfer hat İbrahim einen Weg gefunden, seinen Schmerz zu kanalisieren. Sein Bruder Namık hingegen kämpft immer noch mit den emotionalen Narben der Vergangenheit.DIE MÖLLNER BRIEFE verschafft nicht nur den Überlebenden und Opfern mehr Gehör, sondern deckt auch die verborgene Solidarität auf, derer sie sich jahrelang nicht bewusst waren. Der Film eröffnet eine neue Perspektive auf das Gedenken: er rückt die Geschichten der Überlebenden in den Mittelpunkt und sorgt dafür, dass sie den Raum und die Anerkennung erhalten, die sie verdienen.