Fassaden
Häusliche Gewalt gegen Frauen: Die Zahlen sind eindeutig, das Leid kaum auszuhalten. Was Frauen in toxischen Beziehungen erleben, welche Auswirkungen die Gewalt auf ihr Leben hat und wie sie einen Ausweg und Hilfe finden, dies macht der Dokumentarfilm FASSADEN sichtbar.
In FASSADEN erzählt Sandra Hüller die Geschichte einer Frau, die aus einer langjährigen gewalttätigen Beziehung ausbricht, sowie von einem politischen und gesellschaftlichen System, das lieber wegschaut. Der Film zeigt, welche Machtstrukturen hinter den Fassaden stecken und wie der Staat Frauen unzulänglich schützt. Die Erzählung wurde aus vier realen Erfahrungsberichten zu einer Geschichte verdichtet, um die Anonymität der Frauen zu wahren. Alle Ereignisse haben sich tatsächlich so zugetragen, nichts ist erfunden. Ein Tanzpaar erschafft in einer Blackbox Bilder einer Beziehung, hochästhetisch, physisch, poetisch und lässt somit Raum für Vielschichtigkeit und Komplexität solch einer Beziehung. Die Manipulation der Frau wird mittels Animation zunehmend sichtbar gemacht, indem einzelne Frames auf Papier ausgedruckt, bearbeitet und wieder in den Realfilm eingefügt werden. Den klassisch dokumentarischen Rahmen bilden Experteninterviews, die klar und sachlich die Machtverhältnisse und Beziehungsstrukturen einordnen.