Kanchenjunga
KANCHENJUNGA ist ein zutiefst persönlicher, visuell poetischer Dokumentarfilm, der untersucht, wie Krieg, Erinnerung und Arbeit miteinander verwoben sind. Gedreht wurde der Film über einen Zeitraumvon mehr als zwölf Jahren und in über zehn Ländern. Zwischen den nebelverhangenen Teeplantagen Darjeelings und den kriegszerstörten Hügeln Südlibanons angesiedelt, folgt der Film der persönlichen und politischen Reise der Filmemacherin, um ein einziges Bild zu verstehen: eine lächelnde Teepflückerin in einem blauen Kleid.
Shot across a span of more than 12 years and filmed in over 10 countries, Kanchenjunga is a poetic, deeply political documentary-essay that traces the intimate entanglements between labor, memory, and visual power. Set between the fog-laced tea plantations of Darjeeling and the war-torn hills of South Lebanon, the film follows the filmmaker’s personal and political journey to understand a single image: a smiling tea plucker in a blue dress.What begins as a search for the woman in the photograph unfolds into a meditation on photography, violence, generational survival, and the ethics of seeing. Combining observational footage, personal narration, archival fragments, and stylized visual sequences, the film confronts how images aestheticize suffering, how memory is inherited, and howlabor, especially by women, is rendered invisible by systems of capital and empire.The narrative moves through various cinematic languages: from ethnographic realism to poetic essay, from family history to globalcritique. The film is structured like the tea leaf itself, plucked in one geography, processed in another, consumed in yet another, revealing a chain of interconnected lives and histories.At its core, Kanchenjunga is a confrontation with the image itself. The mountain: elusive and omnipresent becomes both metaphor and mirror. This is a film about what we choose to frame, what we fail to see, and what happens when the camera turns inward.Was als Suche nach der Frau auf dem Foto beginnt, entfaltet sich zu einer Meditation über Fotografie, Gewalt, generationsübergreifendes Überleben und die Ethik des Sehens. Durch die Kombination von Beobachtungsaufnahmen, persönlichen Erzählungen, Archivfragmenten und stilisierten Bildsequenzen veranschaulicht der Film, wie Bilder Leiden ästhetisieren, wie Erinnerung vererbt wird und wie Arbeit, insbesondere von Frauen, durch Kapital- und Imperiensysteme unsichtbar gemacht wird.Die Erzählung bewegt sich durch verschiedene filmische Sprachen: vom ethnografischen Realismus zum poetischen Essay, von der Familiengeschichte zur globalen Kritik. Der Film ist wie das Teeblatt selbst aufgebaut: in einer Region gepflückt, in einer anderen verarbeitet, in einer dritten konsumiert, enthüllt er eine Kette miteinander verbundener Leben und Geschichten.Im Kern ist KANCHENJUNGA eine Konfrontation mit dem Bild selbst. Der Berg: schwer fassbar und allgegenwärtig, wird zur Metapher und zum Spiegel zugleich. Dies ist ein Film darüber, was wir einrahmen, was wir nicht sehen und was passiert, wenn die Kamera nach innen gerichtet ist.