Monsieur je-sais-tout
Vincent Barteau ist verantwortlich für das Fußball-Trainingszentrum von La Rochelle und trainiert dort mit großer Leidenschaft eine Jugendmannschaft. Der hartgesottene Junggeselle lebt allein, meidet den Kontakt zu seiner Familie und ist ein Mann mit klaren Grundsätzen und Vorgaben, der seiner Mannschaft einiges abverlangt. Dabei sind dem Kontrollfreak die Kinder im Verein am liebsten, die sich anpassen und unterordnen. Da tritt eines Abends völlig unerwartet sein 13-jähriger Neffe Leonard in sein Leben, den er erst einmal bei sich aufnehmen und versorgen muss, bis die Behörde entschieden hat, wie es weiter geht. Denn Leonard ist kein typischer Teenager. Sein Kopf ist gebeugt, seine Bewegungen sind steif, die Stimme flach, die Augen ausweichend. Und seine Sätze bringt er in schnellem Stakkato und eher ruckartig heraus: Leo leidet stark unter dem Asperger Syndrom, einer Form von Autismus. Von einem Tag auf den anderen verändert sich für beide so gut wie alles. Das erzwungene Zusammenleben bringt sie aus dem Gleichgewicht, und es beginnt für Vincent wie für Leo ein mühsamer Annäherungsprozess. Der, der alles kontrollieren will, verliert die Kontrolle, aber nicht nur für Vincent rückt langsam alles in ein neues Licht. Auch für Leo bietet sich unerwartet eine neue Chance... (Quelle: Internationales Filmfest Emden-Norderney)