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Münster
Frauen, Masken und Dämonen

Frauen, Masken und Dämonen

  • Deutschland, 1948
  • 77′
  • FSK 16
  • Dokumentarfilm
  • OT: Frauen, Masken und Dämonen
  • Regie: Hans Schomburgk
Mo 25. 3. im Cinema: Die Linse zeigt in der Reihe „Drehbuch Geschichte: Kamera Kolonial – (Post-)Koloniale Perspektiven im Film“ den Film über Hans Schomburgk, einen der den ersten deutschen Filmpioniere in Afrika. Mit einer Einführung von Stefan Höppner (Literaturkommission für Westfalen beim LWL)

Mit 17 Jahren zog es den Hamburger Hans Schomburgk gegen Ende des 19. Jahrhunderts nach Afrika. Dort unternahm er nicht nur zahlreiche Expeditionen, sondern entdeckte auch das Medium Film für sich. Anfangs ließ er sich auf einer Farm in Südafrika nieder und kämpfte im Burenkrieg auf Seiten der Natal-Polizei. Anschließend diente er als Polizeioffizier in Nordrhodesien (heute Sambia), war als Großwildjäger aktiv und unternahm Reisen im Auftrag des jungen Staates Liberia, wo er Kartografie betrieb. Des Weiteren entdeckte er neue Regionen in Südangola, wobei ihm die Entdeckung der Tsetsefliege als Überträger der Schlafkrankheit zugeschrieben wird.

Über fast drei Jahrzehnte dokumentierte Schomburgk die Tierwelt und die Menschen auf dem gesamten Kontinent. Seine Aufnahmen prägten maßgeblich das Afrikabild des deutschen Kinopublikums. Dabei bediente er jedoch auch rassistische und sexistische Stereotype. Mit seinen teils exotisierenden Bildern Afrikas schuf Schomburgk einen Gegenpol zu der von Wissenschaft und Technik beherrschten Zivilisation in Europa.

Später missbrauchten die Nazis seine Filme, verboten ihm aufgrund seiner halbjüdischen Herkunft weitere Arbeiten und vernichteten teilweise sein Archiv. (Text: Linse)

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